Die Kunden haben weniger Geld als noch vor einigen Jahren, dazu grassiert die ruinöse „Geiz-ist-geil“-Masche. Spielt bei diesen Rahmen-bedingungen denn nicht der knallharte Preisvergleich die dominierende Rolle beim Kaufentscheid?
Morlok: Dem kann ich nur zum Teil zustimmen. Unseren Beobachtun-gen nach ist dem Kunden das Umfeld, die Atmosphäre, das Persönli-che in den Geschäften viel wichtiger. Wenn das stimmt und dazu natür-lich noch das Verhältnis von Preis und Leistung, dann fühlt er sich wohl. Und was nützt dem Kunden, wenn er woanders einen Preisnachlass von 20 Prozent versprochen bekommt und er nach dem Kauf feststellen muss, dass der Anbieter zuvor den Verkaufspreis um eben diese 20 Prozent erhöht hat. Da fühlt sich der Kunde hinters Licht geführt. Wir stehen hingegen für Seriosität. Und was die Atmosphäre betrifft: Die steigern wir am 21. Oktober übrigens noch dadurch, dass wir in 18 Fachgeschäften von 17 bis 20 Uhr eine Probe der besonderen Art mit Turmbergwein anbieten.
Das charmante und reizvolle Ambiente durch die historische Altstadt und die „Wohlfühl“-Atmosphäre in den Fachgeschäften: Kann Durlach damit als Einkaufsstadt gegenüber der durch ECE stärker werdenden Konkurrenz in der Karlsruher Innenstadt begegnen?
Morlok: Ich meine, ja. Durlach als größter Stadtteil Karlsruhes schlägt damit einen guten Weg ein. Die bisherige Entwicklung spricht schon dafür. So konnten wir in der jüngsten Vergangenheit einen Zuwachs im Einzelhandel verzeichnen und liegen im Vergleich zu benachbarten Kreisstädten in puncto Einzelhandelsflächen und Branchenvielfalt klar vorne. Und diese „harten“ Standortvorteile sind dazu noch eingebettet in eine zumindest im weiteren Umkreis unvergleichbare Infrastruktur.
Welche Faktoren sehen Sie dabei als besondere Stärken
Morlok: Die Reihe unserer Vorzüge gegenüber anderen Standorten ist groß. Als Beispiele für die Infrastruktur der Superlative in Durlach möchte ich nur das Altstadtflair, den eigenen Haus- und Weinberg, das rege und breit gefächerte Vereinsleben oder den ausgewogenen und vielfältigen Mix an erstklassigen Restaurants, Musik- und Szenekneipen nennen. Dazu große Unternehmen wie Fiducia oder Schwabe, Schulen mit vielfältigen Bildungsangeboten, ein Frei- und ein Hallenbad. Und mit einem engagierten Ortschaftsrat mit einer dynamischen Ortsvorsteherin an der Spitze hat Durlach eine ausgezeichnete Interessenvertretung auf kommunalpolitischer Ebene.
Sie machen sich also keine Sorgen um die Zukunft des Stadtteils?
Morlok: Nein. Im Gegenteil: Durlach wächst und entwickelt sich weiter. Nicht nur dadurch, dass wir im vergangenen Jahr die höchste Gebur-tenzahl aller Karlsruher Stadtteile verzeichneten. Sondern vor allem deshalb, weil wir auf unsere Stärken setzen. Und die liegen eben in der Vielfalt des Angebots, dem persönlichen Service und der hervorragen-den Infrastruktur. Den Durlachern selbst, Besuchern und Kunden kann ich als persönlichen Tipp nur sagen: „Durlach erleben“. Ausreichend Gelegenheit dazu gibt es am 21. Oktober beim „Fest der Sinne“.